Bonsai sind lebende Kunstwerke, einige berühmte Bäume sind hunderte von Jahren alt. Diese Bäume haben einen unschätzbaren Wert und wenn sie zum Verkauf stehen, sind sie sehr teuer. Aber gleichzeitig kann man auch Bonsai im örtlichen Gartencenter für wenig Geld kaufen.
Wovon hängt nun der Preis eines Bonsai ab? Was sind sie wert, welcher Preis macht Sinn für einen bestimmten Baum? In diesem Artikel untersuchen wir die wichtigen Faktoren und betrachten einige Beispiele von Bonsai, die zum Verkauf angeboten werden.
Der Preis eines Bonsai – worauf man achten sollte
Bonsai-Preise unterscheiden sich von Händler zu Händler und von Land zu Land relativ stark. Billige Bäume (um 20,-€) gibt es in Gartencentern in der ganzen Welt, aber die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigeren Bäumen ist begrenzter. Bäume der höchsten Qualität (sehr alte Bäume, die über Generationen gepflegt wurden, oft in Japan) sind sehr selten.
Durch die strengen Importbestimmungen ist die Verfügbarkeit solcher Qualitätsbäume aus Japan in die USA und nach Europa stark begrenzt. Die meisten Baumarten müssen Monate oder sogar Jahre in Quarantäne stehen und wurzelnackt importiert werden. Das Entblößen der Wurzeln stellt ein hohes Risiko für alte Bäume dar und nur wenige Baumarten können dies überstehen. Es ist eine einfache betriebswirtschaftliche Rechnung: begrenzte Verfügbarkeit führt zu erhöhten Preisen.
Aber befassen wir uns zuerst mit dem preiswerten Material und dem mittlerer Qualität. Der Preis eines Bonsai hängt von mehreren Faktoren ab, von denen Alter und Form die bedeutendsten sind.
Alter und Geschichte
Bonsai werden oft als alt, teuer und unmöglich am Leben zu erhalten erachtet. Wenn man die Dinge ein wenig vereinfacht, kann man sagen, dass je reifer ein Bonsai aussieht, desto höher sein Preis ist. Die teuersten Bonsai, die uns bekannt sind (siehe Fotos weiter unten) sind alle alt und sind seit Generationen in Bonsaischalen gepflegt worden.
Form und Stammverjüngung
Die meisten billigen Bonsai werden in China produziert. Dort werden sie aus Stecklingen gezogen und innerhalb von nur 3 – 5 Jahren auf bis zu 2 m Höhe wachsen gelassen. Wenn die Stämme dick genug geworden sind, werden sie auf geringer Höhe abgesägt und im Anschluss ein Jahr darauf verwendet, einige neue Äste an dem gekappten Stamm wachsen zu lassen. Wenn man einen Baum groß wachsen lässt und ihn dann kappt, ist dies eine schnelle Methode, um einen dicken Stamm zu erhalten, aber die offensichtliche Schnittstelle wird immer sichtbar bleiben. Der Stamm hat so auch keine Verjüngung.
Der Preis eines Bonsai hängt davon ab, wie viel Zeit in den speziellen Baum investiert wurde. Der schnelle Weg, einen Bonsai zu produzieren, ist billig, aber das Ergebnis ist nicht sehr attraktiv. Die Kombination eines dicken Stamms mit guter Verjüngung ist teuer, da sie viel mehr Zeit für die Entwicklung braucht.
Zusammenfassung: ein dicker Stamm mit einer attraktiven Verjüngung kann nur in vielen Jahren Arbeit erzielt werden. Deswegen ist er teuer.
Bonsaischale und Baumart
Bonsaischalen gibt es in vielen Preisklassen und der Preis hängt zum großen Teil vom Alter ab. Alte, antike Schalen aus China und Japan können tausende Euro kosten, wenn sie überhaupt angeboten werden. Neue, in Fabriken hergestellte Schalen aus China können weniger als einen Euro kosten. Die Preise von neuen, aber handgemachten Schalen haben eine große Bandbreite.
Zu guter Letzt gibt es seltene Baumarten und solche, die schwieriger zu gestalten sind und deswegen teurer sind.
Bonsai und ihre Preise
Beispiele für Bonsaipreise, von teuer bis billig
Der teuerste Bonsai: eine jahrhundertealte Kiefer, die für 1,3 Millionen Dollar auf der International Bonsai Convention in Takamatsu, Japan, verkauft wurde.
Unschätzbar... Ein bemerkenswerter Baum, der wegen seines extrem hohen Alters sehr bekannt ist. Sein Alter soll über 800 Jahre betragen.
Nicht verkäuflich und das wird er auch zukünftig niemals sein. Dieser Baum wird seit fast 400 Jahren als Bonsai gestaltet und ist das Ergebnis der harten Arbeit und Geduld von 6 Generationen der Yamaki-Familie. Aber was ihn wirklich besonders macht ist die Tatsache, dass er in Hiroshima war, als 1945 die Atombombe fiel. Der Baum überlebte und wurde später dem National Bonsai & Penjing Museum in Washington zum Geschenk gemacht (Das Foto wurde von diesem Museum zur Verfügung gestellt).
Immer noch ein teurer Bonsai, aber viel eher bezahlbar als die Beispiele weiter oben. Dieses Exemplar wurde für rund 90.000 Dollar angeboten. Der Baum ist alt und hat einen spektakulären Stamm, der den hohen Preis rechtfertigt. Foto von S-Cube.
Ein Ficus vor und nach der Gestaltung. Dieses Material ist viel preiswerter, weil die Pflanze jünger ist. Sie ist für etwa 55,-€ erhältlich.