Die Gattung Rhododendron umfasst etwa 1000 Arten, von denen vor allem die Satsuki-Azaleen (Rhododendron indicum) mit ihren zahlreichen attraktiven Sorten und die Kurume-Azaleen (Rhododendron kiusianum und Rhododendron kaempferi) für die Bonsaigestaltung verwendet werden.

Die Azalee ist besonders wegen ihrer spektakulären Blüten sehr beliebt, die sich im Mai - Juni öffnen und viele verschiedene Farben, Formen, Größen und Muster haben können. Die Blätter sind dunkelgrün und unterscheiden sich abhängig von der Sorte in ihrer Größe und Form. Satsuki- und Kurume-Azaleen sind immergrüne, niedrig wachsende Sträucher, die sich sehr gut für die Bonsai-Gestaltung eignen.

Wenn Sie Hilfe bei der Bestimmung Ihres Baums benötigen, probieren Sie es mit unserem Baumbestimmungsartikel.

 

Azaleen-Bonsai Film

 

Bonsai-Pflegeanleitung für die Azalee Bonsai

Standort: Azaleen gedeihen an einem sonnigen Standort am besten, aber in der heißesten Zeit sollten sie besser schattiert werden. Während der Blüte ist es ratsam, Azaleen-Bonsai vor Regen und intensiver Sonne geschützt aufzustellen, damit die Blüten länger halten. Leichten Frost bis ca. -5° C vertragen gesunde, ältere Azaleen in der Regel, bei stärkerem Frost sollten sie jedoch unbedingt geschützt aufgestellt bzw. in ein Kalthaus gebracht werden.

Gießen: Azaleen dürfen nicht austrocknen, mögen aber auch keine Staunässe. Deswegen muss die Feuchtigkeit des Substrats immer sorgfältig kontrolliert werden. Ein temporär zu trocken gewordener Wurzelballen wird am besten durch Tauchen wieder durchfeuchtet. Da Azaleen ein leicht saures Milieu benötigen, ist hartes Gießwasser nicht für sie geeignet. Benutzen Sie Regenwasser, mischen Sie Regen- und Leitungswasser oder entkalken Sie das Leitungswasser für die Azaleen-Bonsai.

Düngen: Während der Wachstumssaison düngen Sie die Azaleen-Bonsai mit speziellem Azaleen- bzw. Rhododendrondünger. Es gibt flüssige Azaleendünger, die wöchentlich verwendet werden, und organische Spezialdünger zum Aufstreuen in größeren Abständen. Während der Blüte setzen Sie mit dem Düngen aus oder verwenden nur die halbe Konzentration.

Schneiden: Im Gegensatz zu den meisten Baumarten verhält sich die Azalee basisdominant. Dies bedeutet, dass die unteren Äste stärker wachsen als die verhältnismäßig schwache Spitze, was in der Natur zur typischen Strauchform führt. Beim Beschneiden des Azaleen-Bonsai muss daher die Spitze geringer und der untere Bereich kräftiger beschnitten werden. Azaleen vertragen jedoch auch starkes Beschneiden sehr gut und treiben selbst aus Ästen wieder aus, die nach dem Schnitt kein Laub mehr besitzen.
Unmittelbar nach der Blüte werden die verwelkten Blüten samt Fruchtknoten herausgeschnitten oder mit den Fingern entfernt. Dieser Zeitpunkt ist auch günstig für alle anderen Schnittmaßnahmen, denn im Sommer erfolgt bereits die Anlage der neuen Blütenknospen für das nächste Jahr. Schneidet man zu spät, findet im folgenden Jahr keine oder nur eine geringe Blüte statt. Unerwünschte Triebe am Stamm oder an Astansätzen können jederzeit entfernt werden. Umfangreiche Gestaltungsarbeiten an Rohlingen werden oft im Frühjahr durchgeführt und man verzichtet dann bewusst auf die Blüte. Das Holz der Azalee ist sehr spröde und brüchig, so dass beim Drahten große Vorsicht geboten ist.

Umtopfen: Alle zwei Jahre entweder im Frühjahr oder nach der Blüte sollte die Azalee umgetopft werden. Der Wurzelschnitt sollte vorsichtig vorgenommen werden, da die Azalee sehr feine, verfilzte Wurzeln entwickelt, die man beim Versuch sie zu entwirren leicht zerreißen kann. Wichtig ist ein spezielles Substrat für Azaleen, das kalkfrei und leicht sauer sein muss. Reines Kanuma ist z.B. ein bewährtes Azaleen-Substrat.

Vermehrung: Azaleen werden im Frühjahr und Sommer durch Stecklinge vermehrt. Je nach Sorte ist die Erfolgsquote unterschiedlich, aber viele gängige Sorten bewurzeln leicht und schnell. In der heißen Jahreszeit ist ein Verdunstungsschutz aus Klarsichtfolie über den Stecklingsschalen hilfreich.

Krankheiten und Schädlinge: Azaleen werden selten von tierischen Schädlingen befallen. Bei zu trockener Luft können Spinnmilben auftreten, die mit einem geeigneten Pflanzenschutzmittel und Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bekämpft werden können. Dickmaulrüssler können die Blätter anfressen und ihre Larven verursachen große Schäden an den Wurzeln. Mit speziellen chemischen Mitteln oder mit Nematoden können diese Tiere eliminiert werden. Bei zu nassem und verdichtetem Substrat leiden Azaleen schnell unter Wurzelfäule, die von einem Pilz verursacht wird. Gegen diesen gibt es geeignete Mittel, die in die Erde gegossen werden. Die Ohrläppchenkrankheit wird ebenfalls von einem Pilz ausgelöst. Im Frühling und Sommer bekommen Blätter und Stängel dicke, verkrümmte, fleischige, hellgrüne Wucherungen, die später mit einem weißlichen, pudrigen Belag bedeckt sind und schließlich hart und braun werden. Auch die Ohrläppchenkrankheit wird durch zu viel Nässe begünstigt und befällt bevorzugt Sorten mit einfarbig roten und lila Blüten. Am besten bekämpft man diese Krankheit mit dem frühzeitigen Entfernen befallener Pflanzenteile und mit dem Schutz der Azalee vor zu viel Regen.

Um detailliertere Informationen zu diesen Techniken zu erhalten, lesen Sie unseren Abschnitt zur Bonsaipflege.

 

 

Beispiel eines Azaleen-Bonsai

Azaleen-Bonsai

Azalea Bonsai.

 

Satsuki Bonsai

Azalee Bonsai, Heike van Gunst