Hallo im Bonsaiforum.

Ich bin eine deutsche buddhistische Nonne (vietn. Chan), und in anderen japanischen Künsten „unterwegs“, z.B spiele ich Kyotaku bzw kalligraphiere.

Ich lebe zur Zeit in Berlin. (fürs Wetter,-)

Zur Bonsaipflege bin ich gekommen, weil ich mich in Paris u.a. auch um unseren Kloster-Garten gekümmert habe. Dort gab es mehrere kleine Teiche, die Brüder hatten einen kleinen Fels angelegt, und kleine acer palmatums ans Ufer und am Fusse des Felsens gepflanzt. In einer Ecke gab es einen gelben grossen Goldahorn und einen Kieskreis.
Unser vietn.Bonsai-“Bruder“ war nicht mehr da, die Schwestern hatten keine Ahnung von Bonsais bzw deren Gestaltung, und so beschloss ich, mich einzulesen. Ich habe also gleich mit was Schwierigem notgedrungen angefangen. Zurückgelassen hatte der Bruder auch einen Ficus religiosa prebonsai, der kurz vor dem Tod draussen im Frost stand. Also habe ich begonnen, mich auch darum zu kümmern, allerdings nur durch die Kenntnisse, die ich mir angelesen hzw auf youtube erworben habe. Jetzt bin ich allerdings in Deutschland und habe ein ganz neues Anliegen, aber dazu später.

Ich würde also mitnichten behaupten, eine Bonsainonne mit Ahnung zu sein. Ich habe nie in einem Kurs gelernt, vernünftig zu drahten ( nur Bücher und youtube..), würde mir keinen Wurzelschnitt zutrauen o.ä, habe aber mein Leben lang Gartenerfahrung und weiss z.B, dass ich weder Rosen noch Bonsais quäle, indem ich sie auch mal drastischer zurückschneide. Auch habe ich einen sehr grünen Daumen, was helfen mag- hier würde ich mich aber als bloody beginner einführen wollen.

In diesem Forum habe ich mich angemeldet, weil ich zwei indoors und einen kranken outdoor bekommen habe. Die Indoors: ein ca 8 Jahre alter Fukientee, s-förmig, und ein gerader 6 jähriger Pfefferbaum. (hoffentlich nicht beide todgeweiht als sogenannte indoors/Kalthaus eigentlich, aber mit ganz guten Bedingungen bei uns...) Sie sind zur Zeit recht gesund. Siehe Fotos)
Der outdoorer ist ein Zierapfelbaum, vermutlich italienisch, der jetzt erst mal auf dem hellen Balkon unten steht, damit er im Halbschatten ist.

Zu den indoors ist zu sagen, dass sie hier dennoch gute Bedingungen haben:

1. stehen sie an einem hellen Ostfenster. Die Heizung unter dem Fenster ist AUS, und bleibt es auch im Winter. (frage mich allerdings, wenn ich die indoors dann auf den Schreibtisch direkt vor dem Fenster mit Heizung stelle und die Heizung nur ein ganz klein wenig aufdrehe, ob das geht oder schon zu viel ist. )
2. zwischen den Bäumchen stehen breite Wasserschalen für ausreichend Luftfeuchtigkeit, jeden Morgen wird der Raum gelüftet.

Der Apfelbaum ist schon älter, ich weiss nichts über seine Vorgeschichte bzw Alter, jdenfalls denkt er offensichtlich fälschlicherweise, es sei Frühling, bzw ist verwirrt und treibt ein paar neue Blätter. Bei den Äpfeln bin ich mir nicht sicher, ob er Woll-Läuse hat. Habe ihn seit gestern. Er macht eine Blüte und Blätter, während die Äpfel noch hängen, der arme...

Also, dies sind meine neuen Lernobjekte. Im Frühjahr Sommer gibt es jede Menge Möglichkeiten, die drei Freunde nach draussen zu stellen, sonnig wie halbschattig/schattig. (Hinweise willkommen, was jeweils am besten ist.)

Wässern würde ich folgendermassen: den Fukientee bade ich, das Wasser nie höher als der Rand der Schale, so dass er sich von unten vollsaugen kann. Ich mache es immer, wenn ich von unten nur noch wenig Feuchtigkeit fühle oder die jungen Blätter matt werden bzw hängen.

Den Pfeffer giesse ich und lasse das Wasser unten durchlaufen, bis er ganz durchtränkt ist, ich fühle von unten, giesse etwas früher/ etwas feuchteres Gefühl von unten im Vgl zum Fukien. Beide stehen am gleichen Fenster und ich drehe sie regelmässig.

1. Frage: Dadurch, dass in dem Zimmer die Heizung nicht an ist, kühlt der Raum über nacht schon mal so auf
10-8 Grd nachts neulich runter.
Da die Pflanzen aber tropisch sind, gereicht mir die Wärme im Zimmer später zur Sorge (zu kalt? Am Tage ca 16-21Grad jetzt noch, aber im Winter?) weshalb ich überlege, wie ichs mache, dass es wärmer im Winter ist vielleicht, sprich doch etwas Heizung, was aber bedeutet, weiter weg vom Fenster, was ginge und dennoch hell wäre.
( auf dem Schränkchen, auf dem ich jetzt auch das Foto gemacht habe, steht ca 1,5m entfernt von der Balkontür.)
Ich dünge sie mit Flüssigbonsaidünger. ( sollte es eine Ruheperiode vom Düngen bei ihnen geben, oder nie? Bisher nicht.)

Der Apfel steht draussen, isoliert, weil ich nicht weiss, was er hat, warum er alle Blätter abgeworfen hat ursprünglich (im Sommer wohl schon laut Vorbesitzer, vielleicht verbrannt also, kann ich nicht sagen, weil die Blätter ja nicht mehr da sind.). Wäre dankbar für Ratschläge bezüglich
1.Rückschnitt: ja oder nein?
2.Äpfel belassen oder runter, damit er mehr Kraft bekommen kann? bzw
3.ob ihr umtopfen und Wurzelschnitt empfehlt oder nicht, gefühlt möchte ich ihn nicht noch mehr durcheinanderbringen erst mal, und würde jegliche Massnahmen gern aufs Frühjahr verlagern, ausser ihr sagt mir etwas anderes, falls z.B das Substrat nix taugt o.ä.?
4.Soll ich ihn spritzen, und wenn ja, womit?

Die Fotos der drei Freunde findet ihr im Anhang und ich danke euch schonmal im Voraus für eure fachkundigen Antworten, die mir helfen werden...

Ein wunderbares Forum übrigens, das ich demnächst sicherlich öfter konsltieren werde.
Herzlichen Dank,

Sr Wunderbarer Mond

Na dieses Forum scheint wirklich inaktiv zu sein...schade.

Hallo W.M. .. zu deinem Zierapfel: Ich denke das Bäumchen macht den ganz normalen Herbst durch und verliert seine Blätter, kein Grund zur Beunruhigung, das er irgendwo wieder austreibt kommt wahrscheinlich von ein paar schönen sonnigen Herbsttagen oder er stand ganz einfach zu warm und der Baum wird teilweise in den Frühling versetzt , das könnte bei Frost vielleicht zum Problem werden ?!? Das Obst würde ich am Baum belassen, schneiden und umtopfen würde ich jetzt nicht, oder hebst ihn mal aus der Schale und schaust dir den Wurzelballen an , das entscheidet über umtopfen oder nicht. Nein, spritzen solltest du den den Baum nicht, ausser du möchtest den Obstertrag optimieren und auf dem Markt verkaufen . Ich würde ihn draussen an einem geschützten Standort überwintern , eventuell den Topf etwas schützend einpacken (zB. mit Schale in eine größeren Topf stellen und die Erde mit Kokosmatten abdecken)

zu deine Indoors : du schreibst Kalthauspflanze und irgendwo mit tropischer Herkunft, Kalthaus ist eher subtropisch bis mediterranes Klima. Meine Literatur sagt der Fukientee (Carmona) kühl überwintern nicht unter +8 C / beim Pfefferbaum kann die Temperatur auch noch kühler werden, aber wenn man 5 verschiedene Bücher oder Internetseiten durchforstet, hat man auch mindestens 4 verschiedene Aussagen. Ich würde mal sagen wenn es nicht unter +5 geht , ist das in Ordnung, mit zusätzlicher Wärme also Heizungsluft gedeiht der Baum meist nicht besser, ich habe eher negative Erfahrung mit warm überwintern, die Lichtausbeute sagt Winter, die Temperatur spricht aber dagegen. In der Ruheperiode werden die Bäume nicht gedüngt und wenn sie kühl stehen muss auch das gießen nicht unwesentlich reduziert werden. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen , ich bin natürlich auch nur ein Hobby-Bonsaifreund mit stark begrenzter Erfahrung !