Die Gattung Ligustrum gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und besteht aus mehr als 50 überwiegend immergrünen und einigen laubabwerfenden Arten und Sorten mit einer gewissen Bandbreiten von Blattfarben und -formen.
Die gängigsten Ligusterarten sind der Chinesische Liguster (Ligustrum sinensis), der Japanische Liguster (Ligustrum japonicum), der Wintergrüne Liguster (Ligustrum ovalifolium), der Stumpfblättrige Liguster (Ligustrum obtusifolium), der Glänzende Liguster (Ligustrum lucidum) und der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare). Liguster sind kleine Bäume oder Sträucher, die in fast jeder Art von Boden wachsen können und sehr schnittverträglich sind. Deswegen werden Liguster oft für Hecken verwendet, die auch eine Quelle für gutes dickstämmiges Bonsai-Material sein können. Die Blätter der meisten Ligusterarten sind oval und gegenständig und die kleinen weißen stark duftenden Blüten, die an den Spitzen der neuen Triebe im Sommer erscheinen, werden gefolgt von kleinen schwarzen Früchten, die leicht giftig sind. Der Liguster ist eine widerstandsfähige Pflanze, die alle Bonsai-Gestaltungstechniken gut verträgt und auch für Anfänger eine gute Wahl ist.
Wenn Sie Hilfe bei der Bestimmung Ihres Baums benötigen, probieren Sie es mit unserem Baumbestimmungsartikel.
Bonsai-Pflegeanleitung für den Liguster
Standort: Der Liguster bevorzugt einen hellen Platz, mit direktem Sonnenlicht wenigstens an einem Teil des Tages. Während die meisten Ligusterarten im Freien gehalten werden müssen und nur ein wenig Schutz gegen starke Fröste benötigen, wird der subtropische Chinesische Liguster (Ligustrum sinensis) zum Beispiel als Zimmerbonsai verkauft und muss zumindest über den Winter im Haus untergebracht werden, da er nicht winterhart ist. Dabei gilt, je wärmer der Standort ist, desto mehr Licht benötigt der Chinesische Liguster.
Gießen: An heißen Tagen benötigt der Liguster viel Wasser und muss gründlich gewässert werden, sobald das Substrat trocken wird. Im Winter sollte er sparsamer gegossen werden, aber man muss darauf achten, den Wurzelballen nicht ganz austrocknen zu lassen. Wenn sehr kalkhaltiges Wasser verwendet wird, kann der Liguster Mangelerscheinungen wie Chlorose zeigen. Dann werden die Blätter blassgrün mit dunkelgrünen Blattadern. Die Gabe eines Eisen- bzw. Spurenelementedüngers und kalkärmeres Gießwasser verbessern die Lage gewöhnlich schnell.
Düngen: Legen Sie während der Wachstumssaison alle vier Wochen festen organischen Dünger auf oder benutzen Sie wöchentlich einen Flüssigdünger. Geben Sie Flüssigdünger immer auf feuchtes Substrat. Der subtropische und immergrüne Chinesische Liguster benötigt auch im Winter Dünger, geben Sie an einem warmen Standort um die 20° C alle zwei Wochen und an einem kälteren Standort um die 12° C einmal monatlich Flüssigdünger.
Beschneiden und Drahten: Der Liguster verträgt das Beschneiden und Stutzen sehr gut und kann auch entlaubt werden. Wenn der Baum blühen soll, darf man die Triebe bis zum Sommer nicht stutzen, weil die Blüten an den Triebspitzen erscheinen. Beim Drahten ist darauf zu achten, dass man die empfindliche weiche Rinde der Äste und Zweige nicht beschädigt. Wo es möglich ist, ist die Verwendung von Spanndrähten eine gute Alternative.
Umtopfen: Der Liguster sollte alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Den Wurzelschnitt verträgt er problemlos. Liguster stellen keine großen Ansprüche an das Substrat, daher kann man eine Standardmischung verwenden.
Vermehrung: Liguster können leicht aus Stecklingen vermehrt werden und auch Abmoosungen können vorgenommen werden. Die Sämlingsanzucht ist ebenfalls möglich, aber die Samen brauchen lange Zeit zum Keimen.
Schädlinge und Krankheiten: Blattläuse, Schildläuse, Weiße Fliegen und Dickmaulrüssler können den Liguster befallen, aber mit spezifischen Insektiziden kann man sie bekämpfen. Falls Verticilliumwelke oder Mehltau auftreten sollte, ist ein spezifisches Fungizid notwendig.
Um detailliertere Informationen zu diesen Techniken zu erhalten, lesen Sie unseren Abschnitt zur Bonsaipflege.